Alles fing irgendwie damit an, dass ich in der CQ DL etwas zum Thema "grüner Amateurfunk" gelesen hatte. Spannend fand ich, aus erneuerbaren Energien oder eben Muskelkraft Strom zu erzeugen um diesen (möglichst natürlich über 12V als Spannungsebene) direkt zu verfunken. Letzteres schien mir besonders pfiffig, Sport mit der Funkerei zu verbinden.
Nachdem ich einen Pixie2 Sender gebaut hatte, der mit 200mW Sendeleistung aus einer Kurbelbox gespeist wird, musste natürlich eine Möglichkeit geschaffen werden, mit 100W zu senden. Bei Fingers Welt kam die Idee auf, einen fußbetriebenen Generator ähnlich der GRC-9 zu bauen. Fündig geworden für eine sehr gute Idee bin ich schließlich bei der Internationale Jugendgemeinschaftsdienste mit ihrem Fahrradkino. Ich mach es hab hier kurz, Lima gabs für 10€ in der Bucht, 20€ für einen ausrangierten Rollentrainer, etwas Kleinteile, ein Amperemeter bis 100A (naja war halt "über") und jetzt kann ich Strom erzeugen.
Es sah während der Entwicklung stellenweise aus wie Dresden '45, aber das ist ja nix neues. Ein paar Bilder erläutern den Aufbau:
Man sieht den Lastwiderstand an der Batterie. Dieser schickt auf knopfdruck 8V und 1A auf die Erregerwicklung und sorgt so für die Stromproduktion.
Das Reibrad der Lima habe ich mit Malerkrepp gefügig gemacht, abbauen ist aus meiner Sicht aufwändiger als es so zu versuchen.
Dieser Knopf startet, nachdem man das ganze System auf Touren getreten hat mit einem einmaligen Knopfdruck die Schweißproduktion.
Da der Akku voll ist, trete ich momentan nur 1,6A, ich habe aber mit einem Akkuschrauber 10A Last erzeugt, das rockt schon ordendlich.
Krönendes Highlight war mein Funkgerät, welches 20A zieht. Am Dummyload und in SSB habe ich spaßeshalber mit dem Testaufbau betrieben. Ein simulierter CQ Ruf führte zu einer im Takt der Sprachmodulation schwankender Tretstärke, wer hätte es gedacht. Erstaunlich war es trotzdem!
Es fehlt jetzt noch eine Möglichkeit, den Ladestrom auf 5A zu begrenzen, da zur Zeit durch den Regler der Lima jede geforderte Leistung komplett vom Treter abgerufen wird.
Fortsetzung folgt